Behindertenvertrauensperson Mag. Deniz Holy

Disability Pride Month – Diskriminierung hat viele Gesichter

Die Disability Pride Bewegung ermutigt dazu, stolz auf die eigene Identität zu sein und sich gegen Diskriminierung zu stellen. Viele Menschen mit Behinderungen leiden aufgrund von Diskriminierungserfahrungen an Minderwertigkeitsgefühlen und Scham. Häufig sind sie von Ableismus betroffen, also der systematischen Benachteiligung und Abwertung von Menschen mit Behinderungen. Der Disability Pride Month bietet die Chance, dem entgegenzuwirken, indem er Menschen ermutigt, stolz auf sich zu sein und über ihre Rechte aufklärt. Die Ursprünge des Disability Pride Month liegen in den USA, wo 1990 der Americans with Disabilities Act (ADA) verabschiedet wurde. Das Gesetz stärkt die Rechte von Menschen mit Behinderungen und war Anlass für die erste Disability Pride Veranstaltung.

Wiener Gesundheitsverbund: Einsatz für Inklusion

Im Wiener Gesundheitsverbund stehen 35 Behindertenvertrauenspersonen Mitarbeiter*innen mit Behinderung(en) und chronischen Erkrankungen bei Fragen und Anliegen zur Seite. Sie setzen sich für die Gleichstellung und Teilhabe aller Beschäftigten ein. Deniz Holy, Behindertenvertrauensperson in der Klinik Hietzing, betont die hohe Relevanz, Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung(en) abzubauen: „Unternehmen sollten den Mut haben, mehr Menschen mit Behinderung(en) einzustellen. Oftmals haben sie Vorurteile, etwa, dass eine Behinderung am Arbeitsplatz hinderlich sein könnte. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich jedoch, dass gerade Mitarbeiter*innen mit Behinderung(en) äußerst motiviert sind und hervorragende Arbeit leisten.“ Der Disability Pride Month erinnert daran, dass ein fairer und respektvoller Umgang allen Menschen zusteht, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen. Der Wiener Gesundheitsverbund setzt sich dafür ein, diese Werte im Arbeitsalltag zu leben und eine inklusive Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.

Vielfalt als Erfolgsfaktor

Studien belegen, dass Unternehmen, die Vielfalt in ihren Teams fördern, innovativer und kreativer sind. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen ermöglichen es, die Bedürfnisse von Patient*innen, Bewohner*innen und Angehörigen besser zu verstehen und passende Lösungen zu entwickeln. Zeynep Arslan, Gender- und Diversitätsbeauftragte des Wiener Gesundheitsverbunds, betont die Individualität jedes Menschen: „Menschen sind divers in ihren Voraussetzungen, Interessen und Bedürfnissen. Jede*r hat ein Recht auf Gleichbehandlung und Antidiskriminierung. Wir alle sind geprägt von unterschiedlichen Diversitätsmerkmalen und haben alle unterschiedliche Bias und Vorurteile. Gerade im professionellen Kontext gilt es sensibel und inklusiv zu handeln – in der Arbeit mit Menschen und für Menschen.“

 

Weiterführende Informationen

 

Quellen

behindertenrat.at