Neuer Scanner ist da: Digitale Pathologie in KHI startete Anfang Mai
Durch den Scanner können histologische Schnitte in ein digitales Bild umgewandelt werden
Nach dem Vernetzungstreffen von Patholog*innen aus dem gesamten Wiener Gesundheitsverbundes Anfang April anlässlich des Projektes „Digitale Pathologie“, wurde Ende April der neue Scanner in die Pathologie der Klinik Hietzing angeliefert. Er ist eines der wichtigsten Tools der „Digitalen Pathologie“, die durch das Einscannen von histologischen Gewebeschnitten von zu untersuchendem Patient*innenmaterial den Wechsel von der klassischen Mikroskopie zur virtuellen Befunderstellung am Computer ermöglicht. Lukas Stifter, Primar an der Abteilung Pathologie der Klinik Hietzing, erklärt: „Der große Mehrwert des neuen Scanners ist, dass unsere Patholog*innen die Glasobjektträger nicht mehr manuell und einzeln in das Mikroskop einlegen müssen, sondern diese direkt am Bildschirm betrachten können.“ Mit dem Scanner ist es zudem möglich, mehrere Objektträger gleichzeitig zu vergleichen. Wichtige Informationen – wie beispielsweise verschiedene Spezialfärbungen – sind dann gesammelt auf einem Bildschirm vorhanden. Auch Ulrike Beer, Fachbereichsleiterin MTDG am Institut für Pathologie, freut sich über die Entwicklung: „Für unsere Arbeit bedeuten technische Innovationen und die fortschreitende Digitalisierung zwar einerseits Herausforderungen, andererseits in mindestens gleichem Ausmaß auch eine Attraktivierung des Berufsfelds.“
Seit Mai kommt der Scanner nun in der Klinik Hietzing zum Einsatz und treibt als zweite Klinik im Wiener Gesundheitsverbund – nach der Klinik Favoriten – das Projekt Digitale Pathologie weiter voran. Für das Institut für Pathologie, aber auch für das restliche Klinikpersonal sowie für Patient*innen, ergeben sich dadurch zahlreiche Vorteile: Unter anderem erhöht sich die Patient*innensicherheit, da mehr medizinisch relevante Informationen gesammelt und anschließend schnell aufrufbar an einem Ort vorliegen und betrachtet werden können. Auch die Vernetzung mit anderen Pathologien wird deutlich einfacher, erklärt Primar Stifter: „Die Bilddaten aus dem Scanner können über einen Link verschlüsselt von Expert*innen im ganzen WIGEV betrachtet werden, um eine Zweitmeinung einzuholen.“ Zudem kann auch der medizinische Verlauf von Erkrankungen besser beurteilt werden: Zum Beispiel beim Ansprechen auf eine Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, welches unter anderem mittels Biopsieserien aus dem Dickdarm beurteilt wird. Und auch zielgerichtete Therapien für an Krebs erkrankten Patient*innen können durch das gleichzeitige Betrachten mehrerer Spezialuntersuchungen genauer evaluiert werden.